Die zurückliegende Woche war die bisher anstrengendste meiner DJ – Karriere und die ist immerhin schon 20 Jahre alt ;). Ich hatte zwar früher schon Wochen, in denen ich als Discjockey auf 6 Veranstaltungen aufgelegt habe, nur gingen diese an den Wochentagen ca. 4 Stunden und am Wochenende 8 oder 9. Es lagen auch nicht solch große Entfernungen zwischen den Lokalitäten. Denn meist war ich als DJ im Raum Magdeburg oder im der Hallenser Region gebucht.
Nun also die vergangene Woche mit gleich 4 Hochzeiten am Stück, da ist man bei jeder mindestens 12 Stunden beschäftigt, Anfahrt, Abfahrt, Aufbau des DJ-Equipments, Abbau der Licht- und Ton – Anlage und natürlich das Auflegen der Musik. Der ganzen Tournee ging außerdem schon ein gutes Stück Planung vorraus. Fast alle Brautpaare oder deren Beauftragte hatte ich im Vorfeld am Veranstaltungsort der Hochzeiten besucht, ich mußte mir Unterkünfte besorgen und ich wollte während der DJ-Tour noch 3 Brautpaare kommender Hochzeitsfeiern besuchen. Aber immer schön der Reihe nach, alles begann in Kassel . . .
Die Buchung als DJ für den Polterabend (so war zumindest meine Info) kam recht kurzfristig zustande, so das vorher keine Gelegenheit für ein Meeting mit dem Kasseler Brautpaar war. Wir hatten verabredet, am Montag oder Dienstag zu telefonieren, was leider nicht gelang, denn ich erreichte niemanden. Das klärte sich mit einer E-Mail in der Nacht zum Mittwoch auf. Die beiden waren so mit den Vorbereitungen beschäftigt, das ihnen keine Zeit für ein Telefonat blieb, es war aber alles in Ordnung und so nahm ich die Strecke nach Kassel in Angriff. Am frühen Mittwochnachmittag fuhr ich über Braunschweig und Göttingen nach Hessen und erreichte die Stadt Kassel in Hessen gegen 17.30 Uhr.
Zum Glück war jemand in der Location, der Kasseler Giesenallee anwesen, denn das Paar verspätete sich leider. Hier erfuhr ich dann auch, das es sich um eine Polterhochzeit handelte. 300 Kasseler Feuerwehrleute, sowie Freunde und Verwandte des Paares feierten mit mir als DJ Kassel bis in die frühen Morgenstunden.
Ich übernachtete bei Freunden in Kassel, die ich noch aus meiner Zeit als DJ in Halberstadt kenne. Gegen 6 Uhr morgens parkte ich das Auto vor dem Haus in Kassel und wollte eigentlich nur noch ins Bett fallen. Doch stattdessen suchte ich verzweifelt den Wohnungsschlüssel, den sie mir freundlicherweise überlassen hatten. Ich fand ihn nicht, es war zum Verzweifeln, ich packte schließlich mein ganzes DJ-Equipment auf der Straße aus: Nichts! Schließlich tauchte er doch noch auf und erinnerte mich daran, das ich ihn extra in eine Tasche gepackt hatte, naja es war halt schon spät und ich weiß, das so etwas nicht nur mir passiert . . . 😉
Gegen 12 Uhr am Donnerstag klingelte mich mein Handy wach, ich frühstückte kurz und mußte dann schon die Weiterreise antreten. Gegen 15 Uhr wollte ich in Gröbzig bei Könnern im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sein. Dazu ging es zunächst wieder in Richtung Göttingen und dann ein ganzes Stück auf der A 38 durch Thüringen und bergiges Land. Ich durchquerte mehrere Tunnel, fuhr an Nordhausen vorbei und erreichte den Landkreis Mansfeld – Südharz mit den Städten Sangerhausen, Hettstedt und Eisleben. Kurz nach 15 Uhr kam ich in dem kleinen Ort Gröbzig in Anhalt an. Hier sollte eine südafrikanische Polterhochzeit mit ca. 70 Hochzeitsgästen aus Südafrika, Italien, Schweden und selbstverständlich Deutschland, im Garten der Brauteltern gefeiert werden.
Als ich eintraf herrschte helle Aufregung, denn der Caterer aus Halle (Saale) hatte sich durch einen Autobahnstau verspätet und alles verschob sich nach hinten. Dadurch brauchte ich erst zu 18 Uhr aufbauen und nutzte die Zeit um die Freie Trauung und das sonstige Geschehen der Hochzeit bildlich festzuhalten. Die Hochzeit wurde eine schöne Feier und ich moderierte teilweise in englisch. Da alles später anfing, dauerten auch die Feierlichkeiten entsprechend lange und es wurde 6 Uhr bis ich von Gröbzig über Könnern, an Bernburg, Schönebeck und Magdeburg vorbei, die heimatlichen Gefilde der Börde erreichte.
Der Wecker klingelte unbarmherzig, wieder gegen 12 Uhr und ich bereitete die Abfahrt nach Hamburg vor. Die Hochzeit in Hamburg – Barmbek sollte gegen 19 Uhr beginnen, aber ich hatte, um Strecke zu sparen, vorher noch einen Brautpaar – Termin vereinbart. Glücklicherweise wohnt dieses Brautpaar auch in Hamburg – Barmbek, ein glücklicher Zufall. Als ich Hamburg schon erreicht hatte, erhielt ich einen Anruf von meinen Kasseler Freunden, ich hatte schon Angst etwas vergessen zu haben. Aber sie fragten nur, ob ich gemerkt hätte, das ich sie in der letzten Nacht angerufen habe. 45 Minuten meines Hörbuches befanden sich jetzt auf ihrem Anrufbeantworter und sie meinten, ich bekäme jetzt bestimmt einen riesige Handyrechnung. Ich konnte sie beruhigen, denn ich habe zum Glück eine Flatrate. Ich bot Ihnen an, in der nächsten Nacht wieder anzurufen, damit sie das Ende der Geschichte erfahren würden. Sie lehnten dankend ab 🙂 .
Ich traf mich mit dem ersten Brautpaar zum Vorgespräch in der Fuhlsbüttler Straße in Hamburg und wir besprachen alles zur Hochzeitsfeier der beiden, die in Bokel stattfinden sollte. Dann fuhr ich die 7 Kilometer zum Haidlandsweg in dem sich die Hamburger Hochzeitslocation befand. Die Hochzeitsfeier des Hamburger Brautpaares wurde auch sehr schön, es gab leckeres Essen, aber leider keinen Internet – Empfang und das mitten in Hamburg, so etwas hatte ich noch nie auf einer Veranstaltung. Aber kein Problem, dann mußten Facebook, Twitter und Co. eben mal ausbleiben.
Wie sollte es anders sein, auch die Hamburger Hochzeit dauerte sehr lange, ich hatte aber fleißige Helfer, die mir beim Abbau der Anlage halfen und so war ich gegen 5.30 Uhr wieder on the road mit dem Ziel Hannover.
Am Heidepark Soltau machte ich eine kurze Rast, vergeudete dafür aber nicht viel Zeit, denn ich wollte es noch vor irgendwelchen Staus nach Hannover bzw. Wirringen schaffen. Hier durfte ich Quartier bei einem Schulfreund aus Magdeburg beziehen, den es zu VW in Hannover verschlagen hat.
Gegen 7 Uhr erreichte ich Wirringen und die Region Hannover. Diesmal konnte ich immerhin bis 13 Uhr schlafen. Nach dem Aufstehen und einer belebenden Dusche frühstückten wir gemeinsam, bevor er zu Freunden nach Wolfsburg aufbrach und ich zu 14.30 Uhr die „Eventoase Schützenhaus“ in Hannover anpeilte. Dort war ich mit meinem DJ – Kollegen Nico verabredet, welcher mich bei der 4. Hochzeit in Folge unterstützen wollte. Das war auch gut so, denn in der „Eventoase Hannover“ feierten gleichzeitig 4 Hannoveraner Brautpaare und so konnten wir beim Aufbau nicht ganz so schalten und walten, wie wir wollten, denn im Eingangsbereich wurde gerade ein anderes Brautpaar empfangen und wir mußten etwas warten. Trotzdem waren wir pünktlich fertig, um das Brautpaar aus Hannover und die Hochzeitsgäste entsprechend zu empfangen.
Die Hochzeit in Hannover war sehr schön, u.a. gab es eine tolle Feuershow. Da ich tatkräftige Hilfe hatte, ging der Abbau, trotz vieler zu überwindender Treppen, sehr schnell. An einer Raststätte in Hannover tranken wir noch gemeinsam einen Kaffee, bevor DJ Nico wieder nach Magdeburg aufbrach und ich nach Wirringen fuhr. Denn am nächsten Tag hatte ich noch 2 Brautpaar – Besuche vereinbart und wollte dazu gleich aus der Region Hannover starten.
Den ersten Termin absolvierte ich dann am Sonntag ab 13 Uhr in Bad Pyrmont und danach fuhr ich ins nahe Hildesheim. Die Brautleute, die ich dort kennenlernte, waren sehr nett und ich freue mich schon auf diese Hochzeiten.
Herzlichst
Ihr Discjockey für die Hochzeit
Sebastian