Tangermünde. Das Schloss Tangermünde in der Kaiser- und Hansestadt war der Veranstaltungsort einer tollen Hochzeitsfeier, die ich als gebuchter DJ Tangermünde in der Altmark musikalisch begleiten durfte.
Ein Brautpaar aus Berlin, mit familiären Wurzeln in der Region, hatte die „Alte Kanzlei“ gemietet, einen schmucken, restaurierten Saal des Schlosses Tangermünde, in dem bereits Kaiser Karl IV. seinerzeit, also vor langer Zeit, fröhliche Gelage und Feste gab.
Leider hatte der Regengott an diesem Tag die Regentschaft übernommen, so das ich nicht viele Außenfotos der sehenswerten Hochzeitslocation machen konnte und auch der Zeitplan des Berliner Brautpaares war ganz schön durcheinander gewürfelt, als ich zu 18 Uhr in Tangermünde ankam.
So hätten die Hochzeitsgäste, die aus fast allen Ecken Deutschlands, zum Beispiel Berlin, Hamburg, Cottbus und Düsseldorf angereist waren, zu dieser Zeit eigentlich eine Führung durch die Kaiserstadt Tangermünde absolvieren sollen. Diese war aber buchstäblich ins Wasser gefallen, so das sich zum Zeitpunkt meines Aufbaus bereits alle Gäste im Saal befanden und ich einen kleinen Showaufbau hinlegen mußte. Da es ausreichend Platz gab, war dies aber kein Problem.
Mit dem Aufbau fertig und kaum in den feinen Zwirn geworfen, war es bereits Zeit den „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ als sogenannten „Suppenmarsch“ zu spielen. Dieser Suppenmarsch, der den Auftakt des Essens musikalisch begleitet, ist nicht (mehr) überall bekannt, jedoch frage ich im Vorgespräch immer, ob er gewünscht ist. Die Berliner Brautleute kannten ihn zwar auch nicht, wollten ihn aber trotzdem haben, so das es, wie ich später erfuhr, zu einer Premiere im „Schloss Tangermünde“ kam, da der Suppenmarsch quasi uraufgeführt wurde. Im besten Fall, so auch hier, klatschen die Gäste sofort rhythmisch mit, während die Servicekräfte die heißen Terrinen oder Schüsseln zu den Tischen tragen, das lockert die Stimmung schon ungemein auf.
Danach benötigte die Chefin des Hauses mein Funk-Mikrophon. Sie stellte sich der weitgereisten Hochzeitsgesellschaft vor und erzählte interessante Details zur Geschichte des Tangermünder Schlosses im allgemeinen und zu der des Tanzhauses „Alte Kanzlei“ im besonderen.
Ich persönlich finde es immer schön, wenn der Wirt oder in diesem Fall die Geschäftsführerin des Hauses, das Wort ergreit, das gibt der ganzen Feier eine persönliche Note. Allerdings ist so eine Begüßung eher selten der Fall und mir erst zwei-, dreimal bei DJ-Einsätzen im Raum Celle und in der Region Oldenburg in Niedersachsen begegnet.
Nach der Rede war mein erster Moderationspart gekommen, denn das Brautpaar hatte meinen Vorschlag angenommen, den einzelnen, runden Tischen bestimmte Musiktitel zuzuordnen. Mit diesen Songs, die alle einen Städtenamen (z.B. New York, Amsterdam oder Paris) in der Bezeichung trugen, wurden dann die jeweiligen Personen zum Buffet, welches sich auf der Empore der „Alten Kanzlei“ befand, begleitet. So entzerrt man, wie ich finde, die „Schlacht“ am Buffet auf eine charmante Art und Weise.
Als nun alle Gäste mit Tischmusik und leckeren Speisen versorgt waren, begab ich mich ebenfalls auf die Empore, von der man hinunter in den Saal blicken kann, füllte meinen Teller und fragte den Hochzeitsfotografen, ob ich ihm Gesellschaft leisten dürfe. Ich durfte und so kamen wir ins Gespräch. Wir waren uns schon einmal begegnet, bei einer Hochzeit, zu der ich als DJ Magdeburg auf Burg Wanzleben gebucht war und bei der er ebenfalls für die Hochzeitsfotos verantwortlich zeichnete.
Damals war er nur bis zum Beginn der Feier in Wanzleben engagiert, in Tangermünde war er gleich 2 Tage mit dem Brautpaar im Einsatz. Eine kluge Entscheidung des Berliner Brautpaares, denn am Vortag hatte es nicht geregnet und so konnte die sehenswerte Schlossanlage doch als perfekte Kulisse für die Hochzeitsfotos dienen. Im Gespräch stellten wir dann fest, das wir mindestens einen gemeinsamen Magdeburger Bekannten haben und tauschten uns über erlebte Hochzeitsfeiern aus. Die Zusammenarbeit im Laufe des Abends sollte ebenfalls gut funktionieren.
Ich habe mir inzwischen auch seine Website angesehen und aufgrund dieser und wie ich ihn am Tag der Feier in Tangermünde erlebt habe, kann ich ihn als Hochzeitsfotograf wirklich sehr empfehlen. Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, das er dem Brautpaar und seinen Gästen eine Fotobox für lustige Selbstbildnisse zur Verfügung gestellt hatte und er ist auch deutschlandweit tätig und buchbar.
Dem Essen folgte dann schon bald der erste Tanz des Brautpaares aus Berlin und das natürlich inmitten der Freunde und Familienmitglieder, die im Halbkreis Aufstellung genommen hatten. „Nine Million bicycles“ der georgisch-britischen Sängerin Katie Melua, lieferte den passenden Soundtrack für eine gelungene Tanzeröffnung in Tangermünde.
Nach dem ersten Tanz wagten sich dann ohne Zögern auch die anderen Gäste auf den Tanzboden der „Alten Kanzlei“, so das dieser zu 70er- und 80er-Jahre-Discofox-Titeln (Dan Hartman „Relight my fire“) gleich bestens gefüllt war.
Im Anschluß an die erste, sehr ausgiebige Tanzrunde, war das traditionelle Baumstammsägen vorgesehen. Mit Handschuhen perfekt ausgestattet und unter den Anfeuerungsrufen der Gäste, meisterten Braut und Bräutigam die Laubsägearbeit hervorragend.
Das war aber noch nicht genug der handwerklichen Herausforderungen, denn nun sollte noch eine Holzkiste zugenagelt werden, dies gelang ebenfalls sehr schnell mit musikalischer Unterstützung von Trini Lopez´ „If i had a hammer“ und schon konnte wieder ausgelassen weitergetanzt werden.
Dabei ging es hoch her und kreuz und quer durch des Kaisers Tanzsaal, ob es im frühen Mittelalter so ähnlich war?
Keine Ahnung, aber von den knapp 50 Gästen dieser Tangermünder Hochzeit wurde fast die komplette Saalgröße genutzt.
Bei einem so tanzfreudigen Publikum macht es als Hochzeitsdj natürlich gleich doppelt soviel Spass.
Kurz vor Mitternacht gab es dann noch eine Geschenkübergabe, bei der eine kleine Schatzkiste zwischen den Gästen hin und her wanderte, bis sie das Hochzeitspaar erreichte und von diesem geöffnet werden konnte.
Nun war es Zeit für die Hochzeitstorte und hier hatten sich die beiden Berliner etwas besonderes überlegt. Bevor das Backwerk, mit abbrennenden Wunderkerzen bestückt, in den Saal getragen wurde, hatten die beiden noch schnell an alle Gäste sogenannte „Herzbrillen“ verteilt.
Diese Brillen haben, wenn man sie aufsetzt, den Effekt, das im Dunkeln alle Lichtpunkte als leuchtendes Herz erscheinen. Derart ausgerüstet, war das Erscheinen der Torte für Brautpaar und Publikum ein ganz besonderes Highlight.
Die Tortenpause bei Kaffee und Kuchen war sehr kurz und schon wurde wieder getanzt, so unter anderem zu einem besonderen Musikwunsch der Braut, „Watch out now“ von den Beatnuts.
Ein weiterer Höhepunkt war dann der Brautstraußwurf, auch wenn „nur“ zwei unverheiratete Damen unter den Anwesenden waren.
Dann wurde wieder getanzt, zu sehr viel deutschemm Hip Hop, wie etwa „Klar“ von Jan Delay oder „Jein“ von Fettes Brot . . .
. . . bis schließlich viele der Damen kurzerhand ihre Schuhe auszogen und barfuß tanzten.
Es war eine sehr schöne Feier, mit angenehmen Gästen, nettem Service des Schlosses und ich konnte meine Erfahrungen als DJ Berlin und Discjockey im norddeutschen Raum voll ausspielen.
Ich freue mich auf meinen nächsten Dj-Einsatz in Tangermünde und der Altmark
Herzlichst
DJ Sebastian